Seit 2019 liefert das IFES im Auftrag der Industriellenvereinigung umfassende empirische Befunde zum Zustand der österreichischen Gesellschaft. Adressiert werden dabei fünf wichtige Themenfelder: Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Lebensqualität, Politik, Innovation und globale Entwicklungen.

1.200 Personen wurden auch 2024 repräsentativ für die österreichische Wohnbevölkerung zu ihrer aktuellen Lebenssituation und ihren Zukunftserwartungen befragt.

Der gesellschaftliche Zusammenhalt gemessen am zwischenmenschlichen Vertrauen und der Qualität sozialer Beziehungen ist auf hohem Niveau stabil. Zwei Drittel der Bevölkerung sind mit ihrem Leben grundsätzlich (sehr) zufrieden und es glauben auch wieder mehr Menschen an eine Verbesserung ihrer Lebenssituation als an eine Verschlechterung (31 % vs. 22 %). Das war das letzte Mal vor 4 Jahren der Fall.

Vertrauen in staatliche Institution erholt sich

Auch das Vertrauen in staatliche Institutionen hat sich nach der Talfahrt während der Pandemie wieder erholt. Die österreichische Unternehmenslandschaft und die Industrie werden so gut wie noch nie bewertet.

In der Kritik stehen nach wie vor die politischen Akteure – und hier besonders die Regierung und die politischen Parteien. Hier gilt es Vertrauen und Zuversicht zu stärken, denn nur rd. ein Viertel (27 %) ist damit zufrieden, wie das politische System in unserem Land derzeit funktioniert und eine überwiegende Mehrheit (68 %) hat das Gefühl, dass sich Österreich in die falsche Richtung entwickelt.

 

IFES-Projektleiterin Teresa Schaup präsentiert die Ergebnisse des IV-ZukunftsMonitors

(Bildcredit: Tom Matanovic)

Viele Menschen fühlen sich von der Politik nicht abgeholt. Wenn wenig Identifikation mit politischen Entscheidungen vorhanden ist, also kein unmittelbarer persönlicher Nutzen erkennbar ist oder man sich benachteiligt oder nicht repräsentiert fühlt, dann steigt die Skepsis gegenüber Politik.

Schwerpunkt des IV ZukunftsMonitors 2024: Zustand der Demokratie. Dazu einige Highlights:

  • Interesse an Politik grundsätzlich vorhanden – 61 % der Menschen interessieren sich für Politik.
  • Demokratie unter Druck – Es besteht nicht in allen Bevölkerungsgruppen Konsens darüber, dass es wichtig ist, in einem demokratisch regierten Land zu leben. Absolut wichtig ist es aktuell nicht einmal zwei Drittel (61 %).
  • In gewissen Bevölkerungsschichten ist die Demokratieskepsis besonders groß, z.T. in jüngeren und mittleren Altersgruppen, bei Menschen, die in prekären Einkommensverhältnissen leben, aber auch in den großen Städten und in Wien.
  • Demokratieabbau – Nicht einmal die Hälfte (47 %) findet, dass Österreich derzeit wirklich demokratisch regiert wird.
  • Dass einzelne Politiker durch Schwächung demokratischer Institutionen und Kontrollinstanzen die Demokratie in Österreich in Gefahr bringen könnten, hält immerhin jede:r Dritte (32 %) für wahrscheinlich.

24.10.2024

Ansprechpartner:in

Mag.a Teresa Schaup
Wissenschaftliche Projektleiterin​
Tel: +43/1/54670 –​ 584
teresa.schaup@ifes.at

Interessant könnte sein

Arbeitsklima Index: Positive Effekte von Betriebsrät:innen

Arbeitsklima Index: Positive Effekte von Betriebsrät:innen

Gibt es im Betrieb einen Betriebsrat, dann weisen die Beschäftigten tendenziell eine höhere Arbeitszufriedenheit auf als jene, die ohne auskommen müssen. Wesentlich besser bewertet werden die Zufriedenheit mit dem Einkommen und der sozialen Absicherung. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Daten des Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich.

Antisemitismus-Studie: Snapshot Jugend im Parlament präsentiert

Antisemitismus-Studie: Snapshot Jugend im Parlament präsentiert

Am 10. Oktober wurde im Parlament die Ergebnisse der Antisemitismus-Studie „Snapshot Junge 2024“ im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Für diese Studie wurden im Sommer 521 junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren österreichweit telefonisch und online befragt.

Austrian Health Report präsentiert

Austrian Health Report präsentiert

Die Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem ist zuletzt zwar wieder leicht gestiegen. Viele blicken dennoch mit Sorgen auf das Thema Zwei-Klassen-Medizin. Das geht aus dem Austrian Health Report 2024/25 von Sandoz hervor. IFES hat dafür repräsentativ 1.000 Personen in Österreich befragt.