Im Zuge einer Pressekonferenz haben die AK Oberösterreich und IFES Ergebnisse aus der Studie zum Wohnzufriedenheitsindex präsentiert. Eine Sonderauswertung zeigt, dass die gestiegenen Kreditkosten „Häuslbauer:innen“ zunehmend unter Druck setzen. Verschlechtert hat sich die Leistbarkeit von Wohnen besonders für jene Kreditnehmer:innen, die variable Zinsen für die Rückzahlung vereinbart haben.

60 Prozent der AK-Mitglieder in Oberösterreich wohnen derzeit im Eigentum, mehr als die Hälfte davon zahlt aktuell einen Kredit zurück. Etwa vier von zehn dieser Kreditnehmer:innen zahlen ihren Kredit mit variablen Zinsen zurück, fünf und zehn mit fixen Kreditzinsen (der Rest möchte hierzu keine Angabe machen). Das Ende der jahrelangen Niedrigzinspolitik der Zentralbanken spüren vor allem jene Kreditnehmer:innen mit variabel verzinsten Krediten.

Die gestiegenen Kreditkosten spiegeln sich auch in den Daten des Wohnzufriedenheitsindex wider: So ist die Wohnkosten-Belastung von Wohneigentümer:innen seit Jahresbeginn um 100 Euro auf 760 Euro gestiegen. Während im ersten Quartal 27 Prozent der Kreditnehmer:innen berichteten, die Belastung durch die Kreditkosten habe stark zugenommen, waren es im dritten Quartal bereits 39 Prozent. Die Form der Kreditzinsen wirkt sich auf die Leistbarkeit des Wohnens deutlich aus: 64 Prozent derjenigen mit variablen Zinsen bewegen sich in Sachen Leistbarkeit im kritischen bis schlechten Bereich des Teilindex Leistbarkeit. Bei den Kreditnehmer:innen mit fixen Zinsen sind es 53 Prozent.

 

IFES-Geschäftsführer Dr. Reinhard Raml und AK-Oberösterreich-Präsident Andreas Stangl (Fotocredit: AK OÖ – Wolfgang Spitzbart)

Über den Wohnzufriedenheits-Index

Für den Wohnzufriedenheitsindex der AK Oberösterreich werden pro Quartal 1.000 unselbstständig Beschäftigte in Oberösterreich repräsentativ über ihre Wohnsituation telefonisch und online befragt. Erhoben werden unterschiedliche Dimensionen, die für das Wohnen eine Rolle spielen: Dazu zählen neben Wohnform, Größe und Kosten auch die Zufriedenheit mit der Ausstattung, mit der Leistbarkeit und der Wohnpolitik, aber auch Faktoren wie Wohnumgebung und die Infrastruktur.

18.10.2023

 

Interessant könnte sein

Sicherheitsvertrauenspersonen: Erschwernisse nehmen zu

Sicherheitsvertrauenspersonen: Erschwernisse nehmen zu

Eine IFES-Befragung im Auftrag der AK Wien unter rund 500 Sicherheitsvertrauenspersonen (SVP) in Wien zeigt, dass die Belastungen und Erschwernisse in diesem Bereich zugenommen haben. Am häufigsten leiden SVP unter Zeitmangel für Ihre Tätigkeit: Drei von zehn haben laut Umfrage „zu wenig Zeit für meine Tätigkeit als SVP“ – und damit doppelt so viele wie zum Zeitpunkt der Vorgängerstudie 2015.

AK Nachhilfe-Monitoring: Jedes sechste Schulkind bekommt Nachhilfe

AK Nachhilfe-Monitoring: Jedes sechste Schulkind bekommt Nachhilfe

In etwa jedes sechste Schulkind in Österreich (17 %) hat im Schuljahr 2022/2023 bezahlte Nachhilfe oder Lernhilfe in Anspruch genommen; das sind rund 167.000 Schüler/innen. Diese und andere Ergebnisse zeigt das AK Nachhilfe-Monitoring, das am 30. Mai in Wien präsentiert wurde.

Arbeitsklima Index: Ein Viertel will Job wechseln

Arbeitsklima Index: Ein Viertel will Job wechseln

In Österreich denkt rund ein Viertel der Beschäftigten über einen Jobwechsel nach, in Gastronomie und Tourismus sind es sogar vier von zehn. Oftmals liegt es an schlechten Arbeitsbedingungen. Je höher die formale Bildung, desto besser die Chancen, den Wunsch (freiwillig) realisieren zu können. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Arbeitsklima Index.