Im Auftrag der Gewerkschaft GPA befragte das IFES repräsentativ 1.000 Personen zum Thema Vermögens- und Gewinnsteuern. GPA-Präsidentin Barbara Teiber und IFES-Projektleiter Stefan Friesenbichler haben nun im Zuge einer Pressekonferenz die Ergebnisse vorgestellt. Diese zeigen eine wachsende Besorgnis über soziale Ungleichheit und ein hohes Maß an Zuspruch für Millionärssteuern.

85 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind über die zunehmende Schere zwischen Arm und Reich besorgt. Diese Sorge geht durch alle sozialen Schichten. Selbst bei Menschen mit einem hohen Haushaltseinkommen sorgen sich drei Viertel über wachsende soziale Ungleichheit. Aus Sicht der Menschen in Österreich sind die vielen Krisen der letzten Jahre ein Hauptgrund für die größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich.

 Vermögen durch Erben

Vermögen aufzubauen wird dadurch schwieriger. Zwei Drittel sind der Ansicht, nur durch Erben zu einem großen Vermögen zu kommen. Ein Grund dafür könnte die unfaire Steuerverteilung aus Sicht der Bevölkerung sein. Während die Steuerlast aus Sicht der Befragten bei Arbeitnehmer:innen (68% eher zu viel) und Klein- und Mittelbetrieben (43%) eher zu viel ist, geben sie an, dass multinationale Konzerne (74% eher zu wenig) und Millionär:innen (80%) zu wenig zahlen.

 Auch Betroffene für Millionärssteuern

Am meisten Zustimmung erhalten Vorschläge zur Krisenfinanzierung wie die stärkere Besteuerung von übermäßigen Gewinnen (80%) sowie Erbschaft- und Vermögenssteuern ab einer Million Euro (70%). Interessant bei der Erbschaft- und Vermögenssteuer ist, dass sie auf breite Zustimmung über alle Parteipräferenzen hinweg stößt – auch 76% der ÖVP-Sympathisant:innen befürworten diese Forderung. Mehr als die Hälfte (56%) derjenigen, die sich bei dieser neuen Steuer als selbst betroffen einschätzen würden, bewerten diese Steuer ebenfalls als gute Idee.

Stefan Friesenbichler
Leitung der Abteilung Wissenschaftliche Mitarbeit, Wissenschaftlicher Projektleiter
Tel: +43/1/54670 – 569
stefan.friesenbichler@ifes.at

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