Die Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem ist zuletzt zwar wieder leicht gestiegen. Viele blicken dennoch mit Sorge auf das Thema Zwei-Klassen-Medizin. Das geht aus dem Austrian Health Report 2024/25 von Sandoz hervor. IFES hat dafür repräsentativ 1.000 Personen in Österreich befragt.

„Viele empfinden, dass Personen, die es sich leisten können, auch eine bessere Qualität in der Behandlung bekommen“, berichtet IFES-Geschäftsführer Reinhard Raml aus den Studienergebnissen. Ein knappes Drittel (31 Prozent) meint, dass die medizinische Versorgung in Österreich nicht gleichermaßen für alle Menschen leistbar ist und fast die Hälfte (47 Prozent) findet, dass nicht alle die gleiche Qualität in der Behandlung bekommen. Acht von zehn Befragten sind der Überzeugung, dass Menschen mit dem notwendigen Kleingeld schneller behandelt werden.

51 Prozent sind mit der Gesundheitsversorgung zufrieden

Die Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem Gesundheitssystem ist zuletzt dennoch wieder etwas gestiegen: Die Hälfte der Befragten (51 Prozent) ist mit der Gesundheitsversorgung zufrieden (2023: 45 Prozent). 49 Prozent sind mit der Qualität der medizinischen Versorgung (sehr) zufrieden und 44 Prozent mit der Zusammenarbeit des Gesundheitspersonals (Krankenhäuser, niedergelassener Bereich, Rettung, Therapeutinnen und Therapeuten, Apotheken und Gesundheitskassen).

Mehr als die Hälfte der Menschen (54 Prozent) findet dennoch, dass die Wartezeiten auf Termine, Behandlungen und Operationen in Österreich zu lange sind und 81 Prozent fordern, dass das Personal im Gesundheitsbereich deutlich aufgestockt werden muss.

 

Von links nach rechts: Naghme Kamaleyan-Schmied (Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Kurie der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien), Reinhard Raml (IFES-Geschäftsführer), Michaela Wlattnig (Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der Patient:innen- und Pflegeanwält:innen Österreichs) und Franziska Zehetmayr (Head Corporate Affairs Sandoz).

(Bildcredit: Jana Madzigon)

Seit 2022 befragt IFES, im Auftrag von Sandoz, die Menschen in Österreich zu aktuellen Gesundheitsthemen – die Ergebnisse werden im Austrian Health Report zusammengefasst.

8.10.2024

Interessant könnte sein

Arbeitsklima Index: Ein Viertel will Job wechseln

Arbeitsklima Index: Ein Viertel will Job wechseln

In Österreich denkt rund ein Viertel der Beschäftigten über einen Jobwechsel nach, in Gastronomie und Tourismus sind es sogar vier von zehn. Oftmals liegt es an schlechten Arbeitsbedingungen. Je höher die formale Bildung, desto besser die Chancen, den Wunsch (freiwillig) realisieren zu können. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Arbeitsklima Index.

Wohnzufriedenheits-Index: Großer Zuspruch für Mietpreisdeckel

Wohnzufriedenheits-Index: Großer Zuspruch für Mietpreisdeckel

Andreas Stangl, Präsident der AK Oberösterreich, und IFES-Geschäftsführer Reinhard Raml haben in Linz aktuelle Daten aus der Studie zum Wohnzufriedenheits-Index präsentiert. In Sachen Leistbarkeit zeigt sich, dass viele Beschäftigte unter Druck stehen. Die wohnpolitischen Forderungen der AK Oberösterreich stoßen auf breite Zustimmung.

Antisemitismus in Österreich noch immer verbreitet

Antisemitismus in Österreich noch immer verbreitet

Der Glaube an Verschwörungsmythen, Bildung und Wissen über Jüdinnen und Juden sind wesentliche Einflussfaktoren auf Antisemitismus. Das hat die Antisemitismusstudie 2022 ergeben, die das IFES gemeinsam mit Demox Research im Auftrag des Parlaments durchgeführt hat. Die Studie stellt eine Fortsetzung der Antisemitismusstudien 2018 und 2020 dar.